Die Erde hat Fieber - Teil 2

Die Erde hat Fieber

und ich öffne mein Herz
Lyrische Betrachtung in drei Teilen von Werner Keil
Teil 2
In Liebe Erkennen (geistige Rehabilitation)

Die Erde hat Fieber – und ich öffne mein Herz,
längst sehnt es und strebt es mehr zu sein als tönendes Erz.
Es geht um Befreiung von Täuschung – so heißt eigentlich des SEINS ganzes Spiel,
falsche Behauptungen, verkürzt verzerrende Ideologien – die gibt’s viel zu viel.
Reizworthagel, verführende oder beängstigende Bilderfluten, Suggestiv-Musik,
platt konditionierte Denkschleifen erschweren so allzu leicht mündige Kritik.
Auch erkennendes Bewusstsein – mit ALLEM in zeitloser Liebe verbunden –
kommt in den Stufen des Übergangs nicht schmerzfrei durch die Runden.

Werte, vermeintlich käuflich als Waren, Glück zum Beispiel als Endlos-Konsum,
zu viele Menschen noch, wie willige Schafe, sind gegen echtes Verstehen immun.
Stille für Faktencheck und ganzheitliches Begreifen finden sie so gut wie nie,
am wirkungsvollsten, schon seit Jahrzehnten, treibt’s mit ihnen die Werbepsychologie.
‘Schöner‘, schneller, perfekter, modisch immer auf der Höhe der Zeit,
‘selbstoptimiert‘ statt innerlich reif – bleibt dennoch schleichende Einsamkeit.

Bei 'Wohlstand für alle‘, vielfach mit billigem Zeug, das nicht wirklich gebraucht,
geht’s in Wahrheit um Umsatz, damit der Gewinn-Schornstein raucht.
Wirklich gewinnen tun Wenige, nämlich an Geld, Kontrolle und Macht,
von den Massen im Kaufrausch eher ratlos belacht als konsequent bedacht.
Lenker der Finanzen, Wirtschaft, Politik, vor allem jene, die nach Sternen greifen,
denen fast jedes Mittel ‘recht‘ ist im ‘freien‘ Verdrängungswettbewerb;
und einfache Leute, die sich auf ihre kleine ‘intakte‘ Welt versteifen,
Nackenschläge fatalistisch hinnehmen – seien sie auch noch so herb;
und Arbeiter, Angestellte, die ihre Karrierechance suchen im Organisationsgefüge,
manche von ihnen glauben auch, sie täten nur der Pflicht genüge;
und ewig Gestrige, na klar, die von ‘rassereiner‘ Heimat faseln – die so nie war;
und Nachbarn, die Terrorismus fürchten – ist er tatsächlich überall lauernde Gefahr?

Bei all denen ist’s, in jeweils eigner Weise, Angst vor Verlust, die sie gefangen hält,
als Kontrollsucht, Gier & Neid zeigt sie sich meist leise – letzten Endes geht’s um Geld.
Alles ist damit zu haben oder zu verlieren, was man käuflich tauschen kann,
elektronisch verbucht, geht’s rasend schnell, dauert nicht mal ‘ne Sekunde lang.
Doch mittlerweile, wie bei vielen Wörtern, ist sein Bedeutungsinhalt pervertiert –
vom Tauschmittel wurde es selbst zur ‘Ware‘, mit der man kräftig spekuliert.

Geld arbeitet nicht! Als Zinseszins, Hedgefonds, Derivate und dergleichen
vermehrt sich‘s trotzdem billionenfach! Virtuell lässt so sich viel erreichen
– am besten läuft’s mit Börsenkrach, wenn Steuern große Banken retten,
die wie im Casino Geld ergaunern und verzocken mit hochriskanten Aktienwetten.
Solch fiktive Schulden oder fiktive Profite, beides faktisch ja nur Illusion –
in der realen Gütersphäre haben Investmentgiganten kolossal etwas davon.

Früher besaß die ‘Welt‘ der Adel, Feudalherr über Volk und Land,
wem wer und was gehörte, war Bauer, Knecht, Gesinde bis in den Tod bekannt.
Von Strauchdieb bis ‘von Gottes Gnaden‘ – es gab Beraubte und den, der raubt,
trotz himmelschreiend‘ Unrecht, ans Schicksal wurde fest geglaubt.
Heute sind wir in Ländern mit formaler Demokratie angeblich alle gleich,
nichtsdestotrotz klafft tief und tiefer – der Abgrund zwischen Arm und Reich.
Menschenrechte statt Glaubensdogmen heißt die moderne Leitkultur,
in der Tat gelebt und mehr als Phrasen – oder die Aufrechten allein auf weiter Flur?

Verdeckte Lobbykratie statt Volkes Wille – so werden wir nicht wahrhaft frei,
Drehtür ‘Politik-Berater-Wirtschaftsposten‘, achte genau: Wer ist dabei?
Immer wieder Worte als Beruhigungspille, ihr eigentlicher Sinn verfälscht,
Umwelt’schutz‘ meint ‘weniger schaden‘ – trotzdem wird der, der ‘s sagt, gewählt.
Zu viele sind noch blind fürs zusammenhängende Große-Ganze – in uns allen ist es drin,
wann wird intuitive Bewusstheit zu  B e g r e i f e n  – schlummert als Ahnung immerhin.
Je besser wir den Trug in all seinen trickreichen Facetten durchschauen,
umso sicherer können wir unserer inneren Wahrnehmung trauen.

So wird vieles, was ver⁓rückt in dieser Welt,
vom Kopf wieder auf die Füße gestellt.
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